Hämosiderin
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Hämosiderin ist ein intrazelluläres Eisen-Speicherpigment, das beim Abbau von Hämoglobin entsteht. Es liegt als unlöslicher Eisen-Protein-Komplex vor und ist ein Marker für Eisenüberladung und Hämoglobin-Abbau in Geweben.
Entstehung
- Abbau von Hämoglobin in Makrophagen → Häm-Abspaltung und Hämoxygenase-vermittelter Häm-Abbau mit Eisenfreisetzung
- Freisetzung von Eisen → intrazelluläre Speicherung als Hämosiderin (nicht löslich wie Ferritin)
- Auftreten bei Hämatomen, chronischer Stauung, Hämolyse oder transfusionsbedingter Eisenüberladung
- Grobkörnige, goldbraune Granula im Zytoplasma (v. a. in Makrophagen)
- Berliner-Blau-Reaktion: Histochemische Eisenfärbung – Eisen(III) reagiert mit Kaliumhexacyanoferrat zu Preußisch Blau
- Typische Organe: Leber, Milz, Lunge, Knochenmark
Klinische Relevanz
- Hämosiderose: Eisenablagerung ohne Organschädigung (z. B. nach Transfusionen)
- Hämochromatose: Genetisch bedingte Eisenüberladung mit Organschäden
- Stauungslunge: Herzfehlerzellen (Makrophagen mit Hämosiderin) als Hinweis auf chronische Linksherzinsuffizienz
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Hauttypen nach Fitzpatrick
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Die Hauttypen nach Fitzpatrick werden zur Einschätzung der Hautreaktion auf UV-Strahlung verwendet. Sie dienen insbesondere der Beurteilung des Hautkrebsrisikos und der Auswahl geeigneter Schutzmaßnahmen.
Hauttyp | Merkmale | Reaktion auf UV-Strahlung |
Typ I |
Sehr helle Haut, oft mit Sommersprossen, rote oder blonde Haare |
Immer Sonnenbrand, keine Bräunung |
Typ II |
Helle Haut, blonde oder hellbraune Haare |
Häufig Sonnenbrand, minimale Bräunung |
Typ III |
Helle bis leicht gebräunte Haut, dunkelblonde oder braune Haare |
Manchmal Sonnenbrand, gleichmäßige Bräunung |
Typ IV |
Hellbraune oder olivfarbene Haut, braune oder schwarze Haare |
Selten Sonnenbrand, gute Bräunung |
Typ V |
Dunkelbraune Haut, schwarze Haare |
Sehr selten Sonnenbrand, sehr gute Bräunung |
Typ VI |
Sehr dunkle bis schwarze Haut |
Nie Sonnenbrand, keine sichtbare Bräunung |
Synonyms -
Fitzpatrick
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HE
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Hämatoxylin-Eosin (HE) ist die am häufigsten verwendete Routinefärbung in der Histopathologie. Sie dient der Kontrastierung zellulärer und geweblicher Strukturen und ist die Basis für die lichtmikroskopische Diagnostik.
Färbeprinzip
- Hämatoxylin: Basischer Farbstoff, färbt DNA-haltige Strukturen (Zellkerne, Ribosomen) blauviolett
- Eosin: Saurer Farbstoff, färbt proteinhaltige Strukturen (Zytoplasma, Kollagen) rosa bis rot
- Kontrastfärbung ermöglicht die morphologische Beurteilung von Geweben und Zellen
Typische Färbemuster
- Zellkerne: Dunkelblau bis violett (Hämatoxylin-positiv)
- Zytoplasma: Hellrosa bis rot (Eosin-positiv)
- Kollagenfasern: Blassrosa
- Erythrozyten: Leuchtend orange-rot
Diagnostische Relevanz
- Ermöglicht Beurteilung von Gewebearchitektur und Zellmorphologie
- Identifikation von entzündlichen, degenerativen und neoplastischen Veränderungen
- Grundlage vor Spezialfärbungen oder Immunhistochemie (IHC)
Klinische Anwendungen
- Tumordiagnostik: Beurteilung von Dignität, Differenzierung und Invasion
- Entzündliche Erkrankungen: Charakterisierung von Infiltraten und Gewebereaktionen
- Gewebenekrosen: Erfassung ischämischer oder toxischer Schäden
Synonyms -
Hämatoxylin-Eosin-Färbung,HE-Färbung
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Hefen
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Hefen sind eukaryotische, einzellige Pilze, die sich typischerweise durch Sprossung vermehren. In der Medizin spielen sie eine wichtige Rolle als opportunistische Krankheitserreger, insbesondere bei immungeschwächten Patienten.
Biologische Merkmale
- Runde bis ovale Einzelzellen mit Zellwand aus Chitin und Glucan.
- Vermehrung durch Sprossung (asexuell), teils auch Bildung von Pseudohyphen.
- Kolonien ähneln bakteriellen auf Agar, oft weiß-cremig.
Medizinisch relevante Hefen
- Candida albicans: häufigster humanpathogener Hefepilz; Erreger von Mukokutanmykosen und systemischer Candidiasis.
- Candida glabrata, C. tropicalis, C. krusei: zunehmend relevant bei nosokomialen Infektionen, oft multiresistent.
- Cryptococcus neoformans: bekapselte Hefe, v. a. bei AIDS; verursacht Meningitis und pulmonale Infektionen.
Klinische Relevanz
- Häufige Erreger bei Immunsuppression, Antibiotikatherapie oder Intensivmedizin.
- Infektionen reichen von oberflächlich (Soor, Vulvovaginitis) bis invasiv (Candidämie, Endokarditis).
Diagnostik
- Direktnachweis im Nativpräparat oder histologisch (z. B. PAS, Grocott).
- Kultur auf Sabouraud-Agar, ggf. MALDI-TOF oder molekulare Typisierung.
Synonyms -
Hefe
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Helicobacter heilmannii
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Helicobacter heilmannii ist ein gramnegatives, mikroaerophiles, spiralförmiges Bakterium, das seltener als Helicobacter pylori den Magen des Menschen besiedelt. Es ist vor allem bei Tieren (z. B. Hunde, Katzen, Schweine) verbreitet und wird als zoonotischer Erreger betrachtet.
- Weniger virulente Faktoren als H. pylori, aber ähnliche Pathogenitätsmechanismen
- Chronische gastrische Inflammation, jedoch geringere Assoziation mit Ulkuskrankheit
- Wird mit gastrointestinalen Lymphomen (MALT-Lymphomen) in Verbindung gebracht
Assoziierte Erkrankungen
Diagnostik
Therapie
- Eradikation wie bei H. pylori mit Triple- oder Quadruple-Therapie
- Therapieindikation insbesondere bei MALT-Lymphomen oder symptomatischer Gastritis
- Zoonotische Infektionsquelle beachten (Tierkontakte reduzieren)
Synonyms -
H. heilmannii,H. heilmannii-Bakterien
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Helicobacter pylori
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Helicobacter pylori ist ein gramnegatives, mikroaerophiles, spiralförmiges Bakterium, das die Magenschleimhaut besiedelt und eine zentrale Rolle in der Pathogenese von gastrischen Erkrankungen spielt.
- Produktion von Urease → Spaltung von Harnstoff in Ammoniak → Neutralisation der Magensäure
- Induktion chronischer Gastritis durch zunehmende Schleimhautentzündung
- Veränderung der epithelialen Signalwege durch CagA- und VacA-Toxine
Assoziierte Erkrankungen
Diagnostik
- Invasive Methoden: Histologie, Urease-Schnelltest, Kultur
- Nicht-invasive Methoden: H. pylori-Antigentest im Stuhl, C13-Harnstoff-Atemtest, Serologie
Therapie
Synonyms -
H. pylori
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Helicobacter pylori – Eradikation
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Die Helicobacter pylori-Eradikation bezeichnet die vollständige Entfernung des Bakteriums H. pylori aus der Magenschleimhaut durch eine gezielte Antibiotikatherapie. Ziel ist die Behandlung oder Prävention von chronischer Gastritis, peptischen Ulzera, MALT-Lymphomen und Magenkarzinomen.
Therapie
Klinische Bedeutung
- Eradikation führt zur Heilung gastrischer Ulzera und Regression von MALT-Lymphomen im Frühstadium
- Reduktion des Risikos für Magenkarzinome, insbesondere bei chronischer Gastritis
H. heilmannii ist eine seltenere, zoonotische Helicobacter-Spezies (häufig aus Katzen, Hunden), die ebenfalls chronische Gastritis, Ulzera und MALT-Lymphome verursachen kann. Histologisch zeigt sich häufig eine dichte Besiedelung der Magenfoveolen mit langen, gewundenen Bakterien. Die Therapie orientiert sich an der H. pylori-Eradikation, obwohl spezifische Resistenzdaten begrenzt sind.
Synonyms -
Eradikation
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HER2
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HER2 (Human Epidermal Growth Factor Receptor 2, syn. HER2/neu, Chromosom 17q12) ist eine membranständige Tyrosinkinase aus der HER/ERBB-Familie. Im Gegensatz zu anderen HER-Rezeptoren hat HER2 keine direkten Liganden, sondern wird durch **Heterodimerisierung** mit anderen ERBB-Rezeptoren aktiviert. Es spielt eine zentrale Rolle in Zellproliferation, Überleben und Differenzierung.
Pathologische Relevanz
- HER2-Überexpression/Amplifikation: Führt zu gesteigerter Signaltransduktion und ist ein Treiber in verschiedenen Karzinomen.
- HER2-positives Mammakarzinom: In ca. 15–20 % der Fälle nachweisbar, assoziiert mit aggressiverem Verlauf.
- HER2-positives Magenkarzinom: In ca. 10–20 % der Fälle vorhanden, wichtiger Biomarker für zielgerichtete Therapie.
- HER2-Mutationen in anderen Tumoren: Punktmutationen oder Amplifikationen z. B. bei Kolorektal- und Lungenkarzinomen, potenziell therapierbar.
Diagnostik
- Nachweis der HER2-Expression mittels Immunhistochemie (IHC), Bewertung nach 0–3+ Score.
- FISH (Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung) oder CISH (Chromogenic in-situ Hybridization) zur Bestätigung einer Amplifikation bei IHC 2+.
- NGS zur Detektion von HER2-Mutationen in seltenen Tumoren.
Therapeutische Relevanz
- Monoklonale Antikörper: Trastuzumab, Pertuzumab (HER2-positives Mammakarzinom, Magenkarzinom).
- Antikörper-Wirkstoff-Konjugate: Trastuzumab-Emtansin (T-DM1), Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd).
- Tyrosinkinase-Inhibitoren: Lapatinib, Neratinib (HER2-aktivierte Karzinome).
- HER2-Mutationen: Potenzielles Ziel für Neratinib und andere Inhibitoren bei HER2-mutierten Tumoren.
Synonyms -
HER2/neu
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Herz
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Das Herz (Gewicht ca. 250-350g) ist ein muskuläres Hohlorgan im Mediastinum, das als zentrale Druck- und Saugpumpe den systemischen und pulmonalen Blutkreislauf aufrechterhält. Es besteht aus vier Kammern (rechter/linker Vorhof und Ventrikel) und ist rhythmisch-autonom aktiv (Sinusknoten).
Wandschichten
- Endokard: Innenschicht aus Endothel, bildet auch die Herzklappen
- Myokard: Herzmuskelschicht (links 10-15mm, rechts 3-5mm Dicke)
- Epikard: Äußere Schicht, mit Perikard verwachsen
- Quergestreift, einkernig, verzweigt, Glanzstreifen (Disci intercalares)
Koronargefäße
- A. coronaria dextra & sinistra: Versorgen Myokard mit O2
- Abgänge: RIVA, RCX, R. interventricularis posterior
- Venös: Sinus coronarius mündet in rechten Vorhof
Erregungsleitung
- Sinusknoten → AV-Knoten → His-Bündel → Tawara-Schenkel → Purkinje-Fasern
Pathologische Relevanz
- Myokardinfarkt: Ischämische Koagulationsnekrose
- Myokarditis: Lymphozytär (viral), eosinophil, Riesenzellig
- Kardiomyopathien: Dilatativ, hypertroph, restriktiv – teils genetisch
- Klappenerkrankungen: Degenerativ, rheumatisch, infektiös (Endokarditis)
Diagnostik
- Histopathologie: Endomyokardbiopsie (z. B. bei Myokarditis oder Transplantatabstoßung)
- Serummarker: Troponin T/I, CK-MB bei Myokardschädigung
- Bildgebung: Echo, CT, MRT – strukturelle und funktionelle Analyse
Synonyms -
kardial
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HGF/MET-Signalweg
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Der MET-Signalweg wird durch den Hepatozyten-Wachstumsfaktor (HGF) aktiviert und reguliert Zellproliferation, Migration, Differenzierung und Überleben. Der zugehörige Rezeptor c-Met wird durch das MET-Gen (7q31.2) kodiert und gehört zur Familie der Rezeptor-Tyrosinkinasen (RTKs).
Aktivierung des Signalwegs
- HGF bindet an c-Met → Rezeptordimerisierung → Autophosphorylierung
- Rekrutierung von Signalproteinen wie GRB2, GAB1 und PI3K
- Aktivierung nachgeschalteter Signalwege:
- RAS/MAPK → Zellproliferation
- PI3K/AKT → Zellüberleben, Anti-Apoptose
- STAT3 → Zellmigration und Invasion
Pathologische Relevanz
- MET-Amplifikationen oder MET-Exon-14-Skipping-Mutationen führen zur konstitutiven Aktivierung des Signalwegs.
- Häufig bei nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC), Gastrointestinalen Tumoren und Glioblastomen.
Therapeutische Relevanz
- Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs): Capmatinib, Tepotinib und Crizotinib hemmen den MET-Signalweg.
- Gezielte Therapien verbessern die Prognose bei MET-alterierten Tumoren.
Synonyms -
MET-Signalwegs
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Histologie
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Histologie (griech. histos = Gewebe, logos = Lehre) ist die Lehre vom mikroskopischen Aufbau biologischer Gewebe. Sie stellt ein zentrales Teilgebiet der Pathologie und Anatomie dar und dient der Untersuchung von Zell- und Gewebestrukturen mittels Licht- und Elektronenmikroskopie.
Teilgebiete
- Allgemeine Histologie: Untersuchung grundlegender Gewebearten (z. B. Epithel-, Muskel-, Binde- und Nervengewebe)
- Spezielle Histologie: Organbezogene Gewebestrukturen (z. B. Leberläppchen, Glomeruli, Bronchialepithel)
Methoden
- Fixierung: Z. B. Formalin zur Konservierung
- Einbettung: Meist Paraffin, alternativ Kunststoff
- Schnitttechnik: Mikrotom-Schnitte mit 2–5 µm Dicke
- Färbungen:
- Standard: Hämatoxylin-Eosin (H.E.)
- Spezialfärbungen: PAS, Trichrom, Silberfärbungen
- Immunhistochemie: Nachweis von Proteinen mittels Antikörpern (z. B. Ki-67, p53)
- Elektronenmikroskopie: Für ultrastrukturelle Details (z. B. Basalmembran, Mitochondrien)
Klinische Relevanz
- Zentrale diagnostische Methode in der Pathologie, insbesondere zur Tumorklassifikation
- Beurteilung entzündlicher, degenerativer und neoplastischer Prozesse
- Unverzichtbar in der Transplantations- und Autoimmundiagnostik (z. B. Biopsieauswertung)
- Grundlage für molekulare und immunhistochemische Zusatzanalysen
Synonyms -
Histologische
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Histoplasmose
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Die Histoplasmose ist eine systemische Mykose, verursacht durch das dimorphe Pilzpathogen Histoplasma capsulatum. Die Infektion erfolgt meist inhalativ über kontaminierten Staub (z. B. Vogelkot, Fledermauskot) und betrifft vor allem Lunge und retikuloendotheliales System.
Erreger
- Histoplasma capsulatum: Dimorpher Pilz – in Gewebe als intrazelluläre Hefezellen, in Kultur als Schimmelpilz
- Vorkommen v. a. in Nord-, Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien
Klinische Manifestation
Diagnostik und Relevanz
- Histologie: Intrazelluläre Hefen im Kontext nekrotisierender Entzündung
- Kultur, Antigennachweis im Urin oder Serum
- Therapie: Itraconazol, bei schwerer Verlaufsform Amphotericin B
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Hormon
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Hormone sind biochemische Botenstoffe, die von spezialisierten Zellen (meist endokrinen Drüsen) produziert und über den Blutkreislauf zu Zielzellen transportiert werden. Dort regulieren sie zahlreiche physiologische Prozesse wie Stoffwechsel, Wachstum, Reproduktion und Homöostase.
Klassifikation
- Peptidhormone: z. B. Insulin, Parathormon, ACTH
- Steroidhormone: z. B. Cortisol, Testosteron, Östradiol
- Aminosäurederivate: z. B. Adrenalin, Thyroxin (T4)
Wirkmechanismus
- Bindung an spezifische Rezeptoren auf oder in Zielzellen
- Aktivierung intrazellulärer Signalwege (z. B. cAMP, Tyrosinkinase, Steroidrezeptoren)
- Modulation von Genexpression, Enzymaktivität oder Membrantransportprozessen
Klinische Relevanz
- Hormonstörungen (z. B. Hyperthyreose, Diabetes mellitus, Hypogonadismus) können zahlreiche Organsysteme betreffen
- Viele Tumoren zeigen hormonelle Abhängigkeit (z. B. Mamma-, Prostata-, Schilddrüsenkarzinome)
- Therapeutisch kommen Hormonanaloga, Antagonisten oder Blocker zum Einsatz
Synonyms -
Hormone,hormonabhängig,hormonabhängige,hormonaghängiges,hormonunabhängig,hormununabhängiges,hormonunabhängige, Hormonelle
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HOXB13
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HOXB13 ist ein Gen auf Chromosom 17q21.32, das für einen Homeobox-Transkriptionsfaktor kodiert. Es reguliert die Entwicklung und Differenzierung der Prostata durch Interaktion mit dem Androgenrezeptor.
Bedeutung bei Prostatakrebs
- Die Keimbahnmutation G84E erhöht das Risiko für familiären Prostatakrebs um das 10- bis 20-fache.
- Tritt häufig in nordeuropäischen Populationen auf und ist bei 5 % der familiären Prostatakarzinome nachweisbar.
Klinische Relevanz
- Früherkennung: Genetische Tests auf HOXB13 sind bei familiärem Prostatakrebs entscheidend.
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HPF
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HPF steht für High Power Field (deutsch: Hochvergrößerungsfeld) und bezeichnet das Sichtfeld eines Mikroskops bei hoher Vergrößerung, typischerweise bei 400-facher Vergrößerung (40x Objektiv, 10x Okular).
Verwendung in der Pathologie
- Dient zur standardisierten Quantifizierung von Zellen oder Strukturen pro Gesichtsfeld
- Wird z. B. zur Bestimmung von Mitosezahlen, eosinophilen Granulozyten, Plasmazellen oder Apoptosen pro HPF genutzt
- Wichtig für die graduelle Einteilung (Grading) und diagnostische Schwellenwerte in der Histopathologie
Technische Hinweise
- Die Fläche eines HPF kann je nach Mikroskop leicht variieren (~0,15–0,25 mm²)
- Zur Vergleichbarkeit ist die Kalibrierung und Dokumentation der HPF-Fläche wichtig (z. B. bei Studien oder Guidelines)
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