Hämophagozytose

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Term Definition
Hämophagozytose
Hämophagozytose bezeichnet die aktive Phagozytose reifer Blutzellen und ihrer Vorstufen durch Makrophagen, typischerweise im Knochenmark, Milz oder Leber. Sie stellt ein pathologisches Zeichen einer fehlregulierten Immunaktivierung dar.
Pathophysiologie
  • Ausgelöst durch zytotoxische Dysregulation von NK- und T-Zellen mit gesteigerter Zytokinfreisetzung (v. a. IFN-γ, IL-6, TNF-α).
  • Folge ist eine Hyperaktivierung von Makrophagen, die neben Erythrozyten auch Leukozyten und Thrombozyten phagozytieren.
  • Teil der Pathogenese bei hämophagozytischer Lymphohistiozytose (HLH).
Vorkommen und klinische Relevanz
  • HLH (primär oder sekundär): genetisch (z. B. PRF1-Mutationen) oder reaktiv bei Infektionen (v. a. EBV, aber auch CMV, Parvovirus B19), Malignomen, Autoimmunerkrankungen (MAS).
  • Schwere Infektionen: z. B. Leishmaniose, Tuberkulose, systemische Mykosen.
  • Maligne Erkrankungen: v. a. T-Zell-Lymphome, Leukämien.
Diagnostik
  • Nachweis in Knochenmark- oder Milzpräparaten: Makrophagen mit intakten Erythrozyten, Granulozyten, Lymphozyten oder deren Vorläufern im Zytoplasma.
  • Begleitende Laborbefunde: Zytopenien, Hyperferritinämie, erhöhte Triglyzeride, Hypofibrinogenämie, ↑ sIL-2R.
  • Bestandteil der HLH-Diagnosekriterien (z. B. HLH-2004, HScore).
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