Münchner Nomenklatur III für die gynäkologische Zytodiagnostik der Zervix

GruppeBeschreibungEmpfohlene MaßnahmenBethesda-Korrelat
Gruppe 0 – Unzureichendes Material
Unzureichendes Material (z. B. durch ungenügende Fixierung, Zellarmut, starke Überlagerung). Keine Beurteilung möglich. Abstrich-Wiederholung Unsatisfactory
Gruppe I – Unauffällige Befunde
I Unauffällige oder reaktiv-entzündliche Zellbilder (z. B. bakterielle Zytolyse, Regenerationsepithel, Parakeratose, Atrophie, HPV-/Herpes-/Strahlen-/IUP-assoziierte Veränderungen) Routinekontrolle im Vorsorgeintervall NILM
Gruppe II – Befunde mit eingeschränkt protektivem Wert
II-a Unauffälliger Zellbefund bei auffälliger Anamnese (z. B. Vorbefunde in Zytologie, Histologie oder Klinik) Individuelle Kontrolle aufgrund Anamnese NILM
II-p Plattenepithelzellen mit geringgradigen Kernveränderungen wie Koilozytose, Parakeratose oder postpartale Veränderungen Ggf. zytologische Kontrolle unter Berücksichtigung klinischer Befunde ASC-US
II-g Zervikale Drüsenzellen mit Atypien, die über reaktive Veränderungen hinausgehen, aber keine Malignität nahelegen Kontrolle, evtl. Kolposkopie AGC endocervical NOS
II-e Endometriumzellen bei Frauen über 40 Jahre in der zweiten Zyklushälfte oder postmenopausal Klinische Kontrolle (v. a. bei postmenopausalen Frauen) Endometrial cells
Gruppe III – Unklare bzw. zweifelhafte Befunde
III-p Unreife Plattenepithelzellen mit auffälligen Kernveränderungen, bei denen CIN 2, CIN 3 oder ein Karzinom nicht ausgeschlossen werden kann Differentialkolposkopie, ggf. Zusatzmethoden ASC-H
III-g Atypien des Zervixdrüsenepithels, Adenokarzinom in situ oder invasives Adenokarzinom nicht auszuschließen Kolposkopie und ggf. histologische Abklärung AGC favor neoplastic
III-e Abnorme endometriale Zellen (meist bei postmenopausalen Frauen), jedoch noch kein Bild eines Adenokarzinoms Klinische und ggf. histologische Abklärung AGC endometrial
III-x Drüsenzellen unklarer Herkunft, keine sichere Zuordnung zu Zervix oder Endometrium Weiterführende Diagnostik (z. B. fraktionierte Abrasio) AGC favor neoplastic
Gruppe IIID – Dysplasie mit Regressionsneigung
IIID1 Zellbild einer leichten Dysplasie (CIN 1): Plattenepithelzellen mit 3-fach vergrößerten, leicht hyperchromatischen Kernen, häufig Koilozytose Kontrolle nach 6 Monaten, bei Persistenz Kolposkopie LSIL
IIID2 Zellbild einer mäßigen Dysplasie (CIN 2): Kleine Zellverbände mit 2- bis 3-fach vergrößerten, hyperchromatischen und pleomorphen Kernen Kontrolle nach 3 Monaten, bei Persistenz Kolposkopie HSIL
Gruppe IV – Unmittelbare Vorstadien des Zervixkarzinoms
IVa-p Schwere Dysplasie oder Carcinoma in situ (CIN 3): Einzelne oder synzytiale Plattenepithelzellen mit stark erhöhter Kern-Plasma-Relation, ausgeprägter Kernatypie Kolposkopie, histologische Sicherung und ggf. Therapie HSIL
IVa-g Zellbild eines Adenokarzinoma in situ (AIS): Rosetten- oder streifenförmige Zellverbände, deutliche Hyperchromasie, Anisokaryose Kolposkopie, Histologie und Therapie AIS
IVb-p CIN 3 mit Verdacht auf Mikroinvasion: Zellbilder mit Tumordiathese oder ausgeprägter Atypie Sofortige histologische Abklärung HSIL with invasion
IVb-g Adenokarzinoma in situ mit Verdacht auf Invasion: wie IVa-g, zusätzlich Hinweise auf Invasion Sofortige Diagnostik und Therapieplanung AIS with invasion
Gruppe V – Malignome
V-p Plattenepithelkarzinom: Einzelne oder in Synzytien liegende Zellen mit massiver Atypie, Tumordiathese Schnelle histologische Sicherung und onkologische Therapie Squamous cell carcinoma
V-g Endozervikales Adenokarzinom: Zellverbände mit Polaritätsverlust, deutlicher Atypie und vakuolisiertem Zytoplasma Histologische Sicherung und Therapie Endocervical adenocarcinoma
V-e Endometriales Adenokarzinom: Große, atypische endometriale Zellen mit vakuolisiertem Zytoplasma, evt. wässrige Diathese Histologische Sicherung und Therapie Endometrial adenocarcinoma
V-x Andere Malignome unklaren Ursprungs (z. B. Sarkom, Melanom, Ovarialkarzinom) Genaue histologische Abklärung, ggf. immunhistochemisch Other malignant neoplasms

 

Hinweis zur Interpretation
Die Suffixe -p, -g, -e und -x geben den Ursprung des Zelltyps an:
-p = Plattenepithel, -g = Zervixdrüsenepithel, -e = Endometrium, -x = unklar/sonstig

 

 


 

Allgemein

 


Molekularpathologie
 


Sonstige

 

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Marker Entität1 Entität2 Enitität3
Ck7 + - -
Ck20 + + -
CDX2 + + -
MelanA - + +
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