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Glossaries

Term Definition
Tumorsuppressorgen
Tumorsuppressorgene sind Gene, deren Proteinprodukte Zellproliferation, DNA-Reparatur und Apoptose regulieren, um unkontrolliertes Wachstum und Tumorbildung zu verhindern. Der Funktionsverlust eines Tumorsuppressorgens führt zur erhöhten Zellteilung und trägt zur Karzinogenese bei.
Verlust der Tumorsuppressorfunktion
  • Nach der Knudson-Hypothese müssen beide Allele eines Tumorsuppressorgens inaktiviert werden, um die Tumorentstehung zu ermöglichen (Two-Hit-Hypothese).
  • Germline-Mutationen (erster "Hit") in einem Tumorsuppressorgen (z. B. RB1) erhöhen das Risiko für einen zweiten somatischen "Hit" und führen zu erblichen Tumorsyndromen.
Mechanismen der Tumorsuppressoren
  • Zellzykluskontrolle: Regulieren den Übergang zwischen Zellzyklusphasen (z. B. RB1, p53)
  • DNA-Reparatur: Erkennen und korrigieren DNA-Schäden (z. B. BRCA1, BRCA2)
  • Induktion der Apoptose: Fördern den programmierten Zelltod bei irreparablen Schäden (z. B. p53, PTEN)
  • Inhibition von Wachstumsfaktorsignalwegen: Hemmen onkogene Signalwege (z. B. NF1, APC)
Beispiele für Tumorsuppressorgene
  • p53 (TP53): Reguliert Zellzyklus und Apoptose, mutiert in über 50 % aller Tumoren
  • RB1: Kontrolliert den G1/S-Übergang im Zellzyklus, Verlust führt zu Retinoblastom
  • BRCA1/BRCA2: Essenziell für die homologe Rekombination in der DNA-Reparatur, assoziiert mit Brust- und Ovarialkarzinomen
  • PTEN: Hemmt den PI3K/AKT-Signalweg, häufig in Prostata- und Endometriumkarzinomen inaktiviert
Klinische Relevanz
  • Mutationen in Tumorsuppressorgenen sind häufige Treiber der Tumorentstehung
  • Germline-Mutationen können erbliche Tumorsyndrome verursachen (z. B. Li-Fraumeni-Syndrom bei TP53-Mutationen)
  • Therapeutische Strategien zielen auf die Reaktivierung oder Umgehung des Funktionsverlustes ab
Synonyms - Tumorsuppressorgens,Tumorsuppressor
Ulkus

Ein Ulkus, auch Geschwür genannt, ist ein tiefreichender Gewebsdefekt, der sowohl in der Haut als auch in Schleimhäuten (z. B. im Magen, Darm oder an den Extremitäten) auftreten kann. Es entsteht durch eine Nekrose, also den Abbau oder Untergang von Gewebe, häufig infolge von Entzündungen, Infektionen, Durchblutungsstörungen oder anderen pathologischen Prozessen. Ein Ulkus reicht typischerweise bis in tiefere Gewebeschichten und heilt meist nur langsam oder unvollständig ab, oft mit Narbenbildung.

Ulkuskrankheiten, wie das Magengeschwür (Ulcus ventriculi) oder das Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni), sind häufig mit chronischen Entzündungen oder der Besiedelung mit Bakterien wie Helicobacter pylori assoziiert. Ulzera können erhebliche Beschwerden verursachen, darunter Schmerzen, Blutungen oder, in schweren Fällen, Perforationen. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und umfasst meist medikamentöse und manchmal chirurgische Maßnahmen.

Synonyms - Ulcera,Ulzera,ulzerös,ulcerös,ulzerierend,Ulzeration,Ulzerierend,Ulzerierender,Magenulkus,Ulzerationen,Ulkusrand,ulzerativen Läsionen
undifferenziert

Undifferenziert bezeichnet in der Pathologie Tumorzellen, die keine charakteristischen Merkmale des ursprünglichen Gewebes aufweisen und in ihrer Struktur und Funktion stark abweichen. Diese Zellen zeigen eine hohe Anaplasie, was bedeutet, dass sie wenig oder keine spezialisierten Eigenschaften besitzen, die für das Gewebe typisch sind, aus dem sie stammen. Undifferenzierte Tumoren wachsen oft schneller und aggressiver, neigen eher zur Metastasierung und haben im Allgemeinen eine schlechtere Prognose als gut differenzierte Tumoren. Der Begriff wird häufig verwendet, um Tumoren zu klassifizieren, bei denen eine genaue Bestimmung der Ursprungszelle aufgrund der fehlenden Differenzierung nicht möglich ist.

Synonyms - undifferenziertes, undifferenzierte
Urease

Urease ist ein Enzym, das Harnstoff in Ammoniak (NH₃) und Kohlendioxid (CO₂) spaltet. Es kommt in bestimmten Bakterien, Pilzen und Pflanzen vor und spielt eine wichtige Rolle im Stickstoffstoffwechsel.

Harnstoff-Hydrolyse durch Urease:

CO(NH₂)₂ + H₂O → 2 NH₃ + CO₂

Bakterielle Urease und klinische Relevanz

  • Helicobacter pylori: Produziert Urease zur Neutralisation der Magensäure, was zur Gastritis und Ulkusbildung beiträgt
  • Urease-positive Harnwegsinfektionen: Bakterien wie Proteus mirabilis erhöhen den Urin-pH durch Ammoniakbildung, fördern die Steinbildung (Struvit-Steine)
  • Diagnostik: Urease-Test (z. B. CLO-Test) zur H. pylori-Nachweismethodik
Synonyms - Ureaseaktivität
Uterus
Uterus (Gebärmutter)
Der Uterus (Gebärmutter) ist ein muskuläres, hohlorganförmiges Fortpflanzungsorgan der Frau, das der Aufnahme einer befruchteten Eizelle, der Entwicklung des Embryos und Fötus sowie der Geburt dient. Er liegt im kleinen Becken zwischen Harnblase und Rektum.
Aufbau
  • Corpus uteri (Gebärmutterkörper): Oberer, größter Teil des Uterus, in dem sich die Schwangerschaft entwickelt.
  • Fundus uteri: Oberer Pol des Corpus uteri, zwischen den Einmündungen der Eileiter gelegen.
  • Cervix uteri (Gebärmutterhals): Übergang zur Scheide, enthält den Zervikalkanal.
  • Isthmus: Engstelle zwischen Corpus und Cervix.
Wandschichten
  • Endometrium: Schleimhaut, die zyklisch aufgebaut und bei der Menstruation abgestoßen wird.
  • Myometrium: Starke Muskelschicht, verantwortlich für Wehen und Menstruationskontraktionen.
  • Perimetrium: Äußere Bindegewebsschicht (Teil des Bauchfells).
Funktion
  • Ort der Einnistung der befruchteten Eizelle und Entwicklung der Schwangerschaft.
  • Schleimhautaufbau im Menstruationszyklus durch hormonelle Regulation.
  • Geburtsorgan durch Kontraktion des Myometriums während der Wehen.
Bildgebung
  • Sonographie (transabdominal/transvaginal): Standardverfahren zur Darstellung von Uterusform, -größe, Schleimhaut und Myomen.
  • MRT: Ergänzend bei unklaren Befunden oder Tumorverdacht.
Vena cava

Die Vena cava ist eine große Hohlvene, die das venöse Blut aus dem Körperkreislauf zum rechten Vorhof des Herzens leitet. Es gibt zwei Hauptabschnitte:

  • Vena cava superior: Drainiert Blut aus Kopf, Hals, Armen und oberem Thorax
  • Vena cava inferior: Führt Blut aus Abdomen, Becken und unteren Extremitäten
Pathologische Relevanz
  • V.-cava-superior-Syndrom: Kompression (z. B. Tumor) → Gesichts- und Halsvenenstauung
  • Thrombose: Z. B. bei Tumorinvasion oder zentralvenösen Kathetern
  • Infiltration durch Tumoren: v. a. bei Nierenzellkarzinom, retroperitonealen Sarkomen
Diagnostik
  • Bildgebung: CT, MRT, Sonografie
  • Pathologie: Nachweis von Tumorinvasion wichtig für Staging und Therapieplanung
Vene

Venen sind Blutgefäße des Niederdrucksystems, die das Blut aus der Peripherie zum Herzen zurückführen. Sie enthalten in der Regel sauerstoffarmes Blut (mit Ausnahme der Lungenvenen) und besitzen häufig Venenklappen zur Verhinderung des Rückstroms.

Histologischer Aufbau
  • Tunica intima: Endothel mit subendothelialem Bindegewebe; dünner als in Arterien
  • Tunica media: Wenige glatte Muskelzellen, lockeres Bindegewebe; deutlich dünner als bei Arterien
  • Tunica adventitia: Kräftige äußere Bindegewebsschicht mit kollagenen und elastischen Fasern; häufig dicker als die Media
  • Venenklappen: Taschenförmige Duplikaturen der Intima, v. a. in Extremitätenvenen
Histologische Besonderheiten
  • Unregelmäßiges Lumen, oft kollabiert
  • Wenig oder kein elastisches Material in der Media
  • Adventitia kann Vasa vasorum enthalten
Pathologische Veränderungen
  • Phlebosklerose: Bindegewebige Umwandlung der Venenwand, v. a. bei chronischer Stauung
  • Thrombose: Bildung eines Thrombus im Venenlumen (z. B. tiefe Beinvenenthrombose, Sinusthrombose)
  • Varikose: Irreguläre, dilatierte Venen mit Wandverdünnung und Klappeninsuffizienz
  • Entzündliche Veränderungen: Phlebitis (z. B. im Rahmen einer Thrombophlebitis oder Infektion)
Klinische Relevanz
  • Venenpathologien wie Thrombosen und Varizen sind häufige Erkrankungen mit hohem klinischem Stellenwert
  • Histologische Beurteilung bei resezierten Gefäßen (z. B. in Darmresektaten, Organpräparaten) zur Beurteilung von Stauungsphänomenen, Gefäßbeteiligung durch Tumoren oder Gefäßveränderungen bei Entzündungen
Synonyms - Venen,venös,venöse,venöses,venösem
Viren
Viren sind intrazelluläre obligate Parasiten, die keinen eigenen Stoffwechsel besitzen und zur Replikation auf Wirtszellen angewiesen sind. Sie bestehen aus genetischem Material (DNA oder RNA), einer Proteinhülle (Kapsid) und bei einigen einer Lipidhülle.
Eigenschaften von Viren
  • Keine eigenständige Replikation – abhängig von der Wirtszellmaschinerie
  • Bestehen aus DNA oder RNA, entweder einzelsträngig (ss) oder doppelsträngig (ds)
  • Infizieren spezifische Zelltypen durch Interaktion mit Zellrezeptoren
Wichtige humanpathogene Viren
  • DNA-Viren: Herpesviren (HSV, CMV, EBV), Hepatitis-B-Virus (HBV), Papillomaviren (HPV)
  • RNA-Viren: SARS-CoV-2, Influenza, HIV, Hepatitis-C-Virus (HCV), Masernvirus
  • Onkogene Viren: HPV (Zervixkarzinom), EBV (Burkitt-Lymphom), HBV/HCV (hepatozelluläres Karzinom)
Pathogenese
  • Bindung an spezifische Zellrezeptoren → Aufnahme in die Zelle
  • Freisetzung des Genoms → Nutzung der Wirtszellmaschinerie für Replikation
  • Zytopathische Effekte, Immunaktivierung oder Onkogenese
Klinische Relevanz
  • Virale Infektionen können akut, chronisch oder latent verlaufen
  • Gezielte antivirale Therapien (z. B. Protease- und Polymerase-Inhibitoren)
  • Prävention durch Impfungen (z. B. gegen HPV, HBV, Influenza)
Synonyms - Virus,viral,virale,virales
Vitamin B12
Vitamin B12korrinbasierten Cobalamine, die zentral ein Cobalt-Ion enthalten. Es spielt eine zentrale Rolle im Ein-Kohlenstoff-Stoffwechsel, bei der DNA-Synthese sowie in der Myelinsynthese und Hämatopoese.
Molekulare Funktion
  • Wirksame Formen: Methylcobalamin (Cytosol) und Adenosylcobalamin (Mitochondrien)
  • Cofaktor der Methionin-Synthase (Homocystein → Methionin) und Methylmalonyl-CoA-Mutase (Methylmalonyl-CoA → Succinyl-CoA)
Resorption und Transport
  • Bindung im Magen an Haptocorrin, später an Intrinsic Factor (IF) aus Belegzellen
  • Resorption im terminalen Ileum über den Rezeptor Cubilin
  • Transport im Blut gebunden an Transcobalamin II (TC-II) zur zellulären Aufnahme
Normalwerte im Serum
  • Gesamt-Vitamin-B12: ca. 200–900 ng/l
  • Funktionell relevant ist vor allem der Transcobalamin-gebundene Anteil (Holotranscobalamin)
Klinische Relevanz
  • Typ-A-Gastritis: Autoimmunbedingter Verlust der Belegzellen → Intrinsic-Factor-Mangel → B12-Mangel → megaloblastäre Anämie, ggf. neurologische Symptome
  • Weitere Ursachen: Resorptionsstörungen (z. B. Ileumresektion, bakterielle Überwucherung), vegane Ernährung
  • Diagnostik: Serum-B12, Holotranscobalamin, Methylmalonsäure, Homocystein
Synonyms - Vitamin-B12-Mangel,Vitamin-B12,Vitamin-B12-Mangel,Vitamin-B12-Substitution
Weiblicher Genitaltrakt

Der weibliche Genitaltrakt umfasst die inneren (Ovarien, Tuben, Uterus, Zervix, Vagina) und äußeren Geschlechtsorgane (Vulva). Er unterliegt zyklischen hormonellen Veränderungen und ist Zielorgan für zahlreiche inflammatorische, hyperplastische und neoplastische Prozesse.

Wichtige pathologische Krankheitsbilder
  • Ovar: Funktionelle Zysten, benigne Tumoren (z. B. Zystadenome), maligne Neoplasien (z. B. seröses Karzinom, Keimzelltumoren)
  • Tuba uterina: Salpingitis, ektopische Schwangerschaft, primäres tubäres Karzinom (selten)
  • Uterus: Endometriumhyperplasie, Endometriose, Endometriumkarzinom, Leiomyom, Leiomyosarkom
  • Zervix: Dysplasien (CIN), Plattenepithelkarzinom, HPV-assoziierte Läsionen
  • Vagina/Vulva: Lichen sclerosus, intraepitheliale Neoplasien (VIN/VaIN), Plattenepithelkarzinom
Pathologische Diagnostik
  • Zytologie: Pap-Test zur Früherkennung zervikaler Dysplasien
  • Histologie: Biopsien, Abradat, Konisationen, Operationspräparate
  • Immunhistochemie: z. B. p16, Ki-67, ER/PR, WT1, p53, PAX8 zur Tumorklassifikation
  • Molekulare Tests: HPV-Typisierung, Mutationsanalysen (z. B. ARID1A, PTEN, TP53)
Klinische Relevanz
  • Früherkennung von prämalignen Läsionen (z. B. CIN, EIN)
  • Unterscheidung benigner vs. maligner Tumoren
  • Essentiell für Therapieplanung und Nachsorge
Synonyms - weiblichen Genitaltrakts
Zellpleomorphie

Zellpleomorphie bezeichnet die auffällige Variation in Größe, Form und Aussehen von Zellen innerhalb eines Gewebes, häufig im Kontext maligner Tumoren. Bei pleomorphen Zellen sind Zellkerne oft vergrößert, unregelmäßig geformt und zeigen variierende Chromatinverteilung. Diese Abweichungen sind ein Hinweis auf genetische Instabilität und Entdifferenzierung und gelten als ein typisches Merkmal bösartiger Tumoren. Zellpleomorphie ist daher ein wichtiger Befund in der histopathologischen Diagnose von Malignität.

Synonyms - Pleomorphie, pleomorphe, pleomorphe, pleomorph
Ziehl-Neelsen-Färbung
Die Ziehl-Neelsen-Färbung ist eine spezielle histologische Färbung zum Nachweis von sogenannten säurefesten Bakterien, insbesondere Mykobakterien (z. B. Mycobacterium tuberculosis). Sie beruht auf der besonderen Zellwandstruktur dieser Erreger.
Färbeprinzip
  • Färbung mit Karbolfuchsin unter Erwärmung → dringt in wachsartige Zellwand der Bakterien ein
  • Anschließend Entfärbung mit Säure-Alkohol → säurefeste Bakterien behalten rote Farbe
  • Gegenfärbung mit Methylenblau → übriges Gewebe erscheint blau
Typische Färbemuster
  • Mykobakterien: Leuchtend rot vor blauem Hintergrund
  • Darstellung einzelner oder gruppierter, stäbchenförmiger Bakterien im Gewebe
Diagnostische Relevanz
  • Nachweis von Tuberkulose oder atypischen Mykobakteriosen im Gewebe
  • Wichtig bei granulomatösen Entzündungen unklarer Genese
  • Ergänzend zur Kultur und Molekulardiagnostik bei Mykobakteriennachweis
Klinische Anwendungen
  • Lunge: Tuberkulöse Granulome mit säurefesten Stäbchen
  • Lymphknoten: Differenzierung infektiöser vs. nicht-infektiöser Granulome
  • Immunsupprimierte Patienten: Nachweis atypischer Mykobakterien (z. B. M. avium)
Synonyms - Ziehl-Neelsen,säurefeste Stäbchen
Zystoisosporiasis
Die Zystoisosporiasis (früher: Isosporiasis) ist eine protozoäre Dünndarminfektion, verursacht durch Cystoisospora belli. Sie führt zu Durchfall, insbesondere bei immungeschwächten Patienten, z. B. bei HIV/AIDS.
Erreger und Infektionsweg
  • Erreger: Cystoisospora belli, ein obligat intrazellulärer Apikomplexe-Parasit
  • Infektionsweg: Fäkal-oral über kontaminierte Nahrung oder Wasser
  • Reservoir: Mensch (kein tierisches Reservoir bekannt)
  • Vorkommen: Endemisch in Tropen und Subtropen (v. a. Afrika, Lateinamerika, Südostasien)
Histologie
  • Intrazelluläre Parasiten in Enterozyten der Dünndarmkrypten (Sporonten, Merozoiten, Oozysten)
  • Nachweis mit PAS, Ziehl-Neelsen (modifiziert) oder Giemsa
  • Begleitende Kryptenhyperplasie, entzündliches Infiltrat, evtl. Atrophie
Klinische Manifestation
Diagnostik und Relevanz
  • Nachweis: Oozysten im Stuhl (mod. Ziehl-Neelsen), Histologie bei Biopsie
  • Therapie: Trimethoprim-Sulfamethoxazol (TMP-SMX) u.a.
  • Relevanz: AIDS-definierende Erkrankung, häufig in Tropen und Subtropen
Synonyms - Isosporiasis
Zytokin
Zytokine sind eine Gruppe von löslichen, meist niedermolekularen Signalproteinen, die der Kommunikation zwischen Zellen des Immunsystems sowie anderen Geweben dienen. Sie regulieren Immunantwort, Entzündung, Zellwachstum und Differenzierung.
Funktionelle Gruppen
  • Interleukine (IL): Vermitteln Signale zwischen Immunzellen (z. B. IL-2, IL-6, IL-10)
  • Interferone (IFN): Antivirale und immunmodulierende Effekte (z. B. IFN-α, IFN-γ)
  • Tumornekrosefaktoren (TNF): Vermitteln Entzündung und Apoptose (z. B. TNF-α)
  • Koloniestimulierende Faktoren (CSF): Steuern Hämatopoese (z. B. G-CSF, GM-CSF)
  • Chemokine: Steuern Zellmigration (z. B. CXCL8/IL-8, CCL2/MCP-1)
Pathophysiologie
  • Überproduktion kann zu Zytokinsturm führen (z. B. bei Sepsis, COVID-19, Immuntherapie)
  • Zytokinmuster (z. B. TH1/TH2/TH17) beeinflussen Krankheitsverläufe bei Autoimmunität oder Infektionen
  • Zytokine sind Zielstrukturen für biologische Therapien (z. B. TNF-Inhibitoren, IL-6-Antagonisten)
Klinische Relevanz
  • Wichtige Mediatoren in Infektion, Entzündung, Autoimmunität und Tumorbiologie
  • Messbar in Blut/Serum – diagnostisch z. B. bei Entzündungen oder Immunaktivierung
  • Zielstrukturen moderner Immuntherapien (z. B. bei rheumatoider Arthritis, CED, Krebs)
Synonyms - Zytokine,Cytokin,Cytokine
zytotoxisch
Zytotoxizität bzw. zytotoxisch bezeichnet die Fähigkeit einer Substanz oder einer Immunzelle, andere Zellen aktiv zu schädigen oder abzutöten. Der Begriff wird insbesondere in der Onkologie, Immunologie und Pharmakologie verwendet.
Mechanismen der Zytotoxizität
  • Immunvermittelte Zytotoxizität: T-Zellen (CD8+) und NK-Zellen eliminieren infizierte oder maligne Zellen durch Perforin/Granzym- oder FasL/Fas-Interaktion.
  • Zytotoxische Medikamente: Chemotherapeutika (z. B. Anthrazykline, Alkylanzien) induzieren DNA-Schäden und Apoptose.
  • Antikörpervermittelte Zytotoxizität (ADCC): Therapeutische Antikörper (z. B. Rituximab) binden an Tumorzellen und rekrutieren Effektorzellen zur Zellzerstörung.
Klinische Relevanz
  • Zytotoxische T-Zellen sind essenziell für die Tumor- und Virusabwehr.
  • Zytotoxische Medikamente sind Hauptbestandteil vieler Krebstherapien.
  • Zytotoxische Reaktionen können auch Nebenwirkungen verursachen, z. B. durch Myelosuppression.
Synonyms - Zytotoxizität,cytotoxisch
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