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Glossaries

Term Definition
Prognose

In der Medizin bezeichnet Prognose die Vorhersage über den voraussichtlichen Verlauf einer Krankheit und das zu erwartende Ergebnis für den Patienten. Sie basiert auf verschiedenen Faktoren, darunter die Art und das Stadium der Erkrankung, der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten, histopathologische Merkmale (wie Differenzierung und Grading bei Tumoren) und Reaktionen auf Behandlungen. Prognosen können in quantitative Maße (z. B. Überlebensraten) oder qualitative Einschätzungen (z. B. Wahrscheinlichkeit von Komplikationen) unterteilt werden und sind wichtig für die Entscheidungsfindung bezüglich der Therapie und der Patientenberatung.

Synonyms - prognostische, prognostisch, prognostisches
Progression

Progression bezeichnet in der Medizin das Fortschreiten einer Krankheit oder eines pathologischen Prozesses im Körper. Bei Krebserkrankungen beschreibt der Begriff das Wachstum und die Ausbreitung des Tumors, also die Zunahme seiner Größe, die Invasion in umliegendes Gewebe und potenziell die Bildung von Metastasen. Die Progression kann auf molekularen, zellulären und klinischen Ebenen beobachtet werden und ist häufig mit einer Verschlechterung der Prognose und dem Übergang zu einem fortgeschritteneren Krankheitsstadium verbunden.

Synonyms - Tumorprogression
proinflammatorische Zytokine

Proinflammatorische Zytokine sind Signalmoleküle des Immunsystems, die entzündliche Prozesse fördern. Sie werden von Immunzellen wie Makrophagen, T-Zellen oder dendritischen Zellen produziert und regulieren die Rekrutierung und Aktivierung weiterer Immunzellen. Diese Zytokine sind essenziell für die Abwehr von Infektionen und Gewebeschäden, können aber bei Überaktivierung chronische Entzündungen und Gewebeschäden verursachen, wie bei Autoimmunerkrankungen, Sepsis oder Tumorentstehung.

Wichtige Beispiele:

 

 

Synonyms - proinflammatorischer Zytokine
Promotor

Ein Promotor ist ein DNA-Abschnitt, der die Transkription eines Gens reguliert. Er befindet sich typischerweise stromaufwärts (5'-Richtung) des codierenden Bereichs eines Gens und dient als Bindungsstelle für die RNA-Polymerase und andere Transkriptionsfaktoren.

Funktion:

  • Startpunkt der Transkription: Bestimmt, wo die RNA-Polymerase die RNA-Synthese beginnt.
  • Transkriptionsrate: Regelt, wie häufig ein Gen transkribiert wird.
  • Spezifität: Interagiert mit spezifischen Transkriptionsfaktoren, die zell- oder umgebungsspezifische Genexpression ermöglichen.

Aufbau:

  • TATA-Box: Eine konservierte Sequenz (~25 Basenpaare vor dem Startpunkt), die die RNA-Polymerase positioniert.
  • Regulatorische Elemente: Bindungsstellen für Aktivatoren oder Repressoren, die die Genexpression modulieren.

Promotoren spielen eine zentrale Rolle in der Genregulation und sind in der Pathologie relevant, da Mutationen oder epigenetische Modifikationen im Promotorbereich die Genexpression stören und zu Krankheiten wie Krebs führen können.

Prostaglandin
Prostaglandine sind biologisch aktive Lipidmediatoren, die zur Gruppe der Eikosanoide gehören. Sie werden enzymatisch aus Arachidonsäure durch die Cyclooxygenase (COX)-Enzyme gebildet und wirken über spezifische G-Protein-gekoppelte Rezeptoren auf vielfältige physiologische und pathophysiologische Prozesse.
Molekularer Ursprung
  • Ausgangssubstrat: Arachidonsäure (C20:4, mehrfach ungesättigte Fettsäure)
  • Enzyme: COX-1 (konstitutiv) und COX-2 (induzierbar bei Entzündung)
  • Zwischenprodukt: Prostaglandin H2 (PGH2) – wird zu verschiedenen Prostaglandinen (z. B. PGE2, PGD2, PGF2α, PGI2) weiterverarbeitet
Funktion und Wirkung
  • PGE2: Entzündungsfördernd, fiebererzeugend, schmerzsensibilisierend, Förderung der Schleimproduktion im Magen
  • PGI2 (Prostazyklin): Vasodilatation, Hemmung der Thrombozytenaggregation
  • TXA2 (Thromboxan A2, aus PGH2): Vasokonstriktion, Förderung der Thrombozytenaggregation
Klinische Relevanz
  • Entzündung: Prostaglandine sind zentrale Mediatoren bei Entzündungsreaktionen und Zielstruktur für NSAR (z. B. Ibuprofen, Diclofenac)
  • Gastrointestinaltrakt: Schutz der Schleimhaut durch PGE2 – Hemmung (z. B. durch NSAR) kann Ulzera fördern
  • Therapeutisch: PGE1-Analoga wie Misoprostol bei Ulkusprophylaxe oder zur Geburtseinleitung
Synonyms - Prostaglandine,Prostaglandinsynthese
Prostaglandin E2

PGE2 (Prostaglandin E2) ist ein bioaktives Lipid aus der Gruppe der Prostaglandine, das aus Arachidonsäure über die Cyclooxygenase-Enzyme (COX-1 und COX-2) gebildet wird. Es wirkt über spezifische E-Prostanoid-Rezeptoren (EP1–EP4) und entfaltet vielfältige Funktionen im Gewebe.

Funktionelle Wirkungen
  • Entzündung: Proinflammatorisch, verstärkt Vasodilatation, Schmerz und Ödembildung.
  • Schleimhautprotektion: Fördert Schleim- und Bikarbonatsekretion im Magen, schützt vor Ulzera.
  • Fieberinduktion: Wirkt im Hypothalamus fiebererzeugend.
  • Immunmodulation: Reguliert T-Zell-Antworten, wirkt teils immunsuppressiv.
  • Tumorbiologie: Fördert Angiogenese, Zellmigration und Immunevasion in Tumoren (v. a. über COX-2).
  • Fortpflanzung: Stimuliert die Zervixreifung und Wehentätigkeit; PGE2 wird klinisch zur Geburtseinleitung eingesetzt (z. B. Dinoproston).
Pathologische Relevanz
  • Erhöhte PGE2-Spiegel bei chronischer Entzündung, z. B. Colitis ulcerosa, Arthritis.
  • Überexpression durch COX-2 in verschiedenen Karzinomen, u. a. Kolon-, Mamma- und Lungenkarzinom.
Therapeutische Relevanz
  • COX-Hemmer (NSAR, COX-2-Selektiva): Reduzieren PGE2-Synthese zur Entzündungshemmung und Schmerzlinderung.
  • PGE2-Analoga: Misoprostol zur Ulkusprophylaxe oder Geburtseinleitung.
Synonyms - PGE2,PGE-2,Prostaglandin-E2
Proteinverlustsyndrom
Proteinverlustsyndrom (auch protein-losing enteropathy, PLE) bezeichnet einen pathologischen Zustand, bei dem es durch gesteigerte intestinale Abgabe oder verminderten Rückhalt zu einem übermäßigen Verlust von Plasmaproteinen über die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts kommt. Dies führt zu Hypoproteinämie, insbesondere Hypoalbuminämie, ohne dass Leber- oder Nierenfunktion primär gestört sind.
Pathogenese
Histologie
  • Ödematöse Schleimhaut mit dilatierten Lymphgefäßen (v. a. in Lymphangiektasien)
  • Ulzerationen oder chronisch-entzündliche Veränderungen je nach Grunderkrankung
Diagnostik
  • Alpha-1-Antitrypsin-Clearance im Stuhl: nicht abbaubares Protein, dient als Marker für enteralen Proteinverlust
  • Szintigraphie mit markiertem Albumin (z. B. Tc-99m): Lokalisierung der Proteinverluste
Klinische Relevanz
proteolytische Enzyme

Proteolytische Enzyme (Proteasen) sind Enzyme, die Proteine durch Spaltung von Peptidbindungen abbauen. Sie spielen eine zentrale Rolle in physiologischen und pathologischen Prozessen.

Pathologische Bedeutung
  • Tumorprogression: Matrix-Metalloproteasen (MMPs) fördern Invasion und Metastasierung
  • Gewebezerstörung: Überaktivität von Proteasen in Autoimmunerkrankungen (z. B. Kollagenasen bei rheumatoider Arthritis)
  • Infektionen: Bakterielle und virale Proteasen erleichtern Gewebeinvasion und Immunabwehr-Evasion
Klinische Relevanz
  • Proteaseinhibitoren als Therapieoption (z. B. MMP-Hemmer, Serpine)
  • Marker für Prognose und Therapieansprechen bei Krebserkrankungen
  • Zielstrukturen für antivirale Medikamente (z. B. HIV-Proteaseinhibitoren)
Synonyms - proteolytisch Enzym
Protonenpumpenhemmer

Protonenpumpenhemmer (PPI) sind Medikamente, die die Magensaftsekretion durch irreversible Hemmung der H⁺/K⁺-ATPase in den Parietalzellen des Magens reduzieren. Sie gehören zu den wirksamsten Substanzen zur Kontrolle der Magensäureproduktion.

Wirkmechanismus
  • Hemmung der H⁺/K⁺-ATPase (Protonenpumpe) in den Belegzellen des Magens
  • Reduktion der Magensäureproduktion unabhängig von Stimuli wie Gastrin, Histamin oder Acetylcholin
  • Lang anhaltende Wirkung durch kovalente Bindung an die Protonenpumpe
Indikationen
  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)
  • Ulkustherapie (Magen- und Duodenalulkus)
  • Eradikationstherapie bei Helicobacter pylori
  • Prophylaxe von NSAR-induzierten Ulzera
  • Zollinger-Ellison-Syndrom
Besondere Hinweise
  • Langzeitanwendung kann zu Hypergastrinämie führen, was eine Parietalzellhyperplasie und die Bildung von Drüsenkörperzysten verursachen kann.
  • Kann die Magenhistologie verändern (z. B. Hyperplasie der ECL-Zellen, reduzierte Säureproduktion)
  • Rebound-Hypersekretion nach Absetzen möglich
Synonyms - PPI,Protonenpumpeninhibitor,PPI-Therapie,Protonenpumpeninhibitoren,PPI
PSA

Prostata-spezifisches Antigen (PSA) ist ein glykosyliertes Protein, das von Prostatazellen produziert wird. Es gehört zur Familie der Kallikreine (Kallikrein 3) und spielt eine Rolle bei der Verflüssigung des Ejakulats. PSA ist ein wichtiger Biomarker in der Diagnostik von Prostataerkrankungen, einschließlich Prostatakarzinom und benigner Prostatahyperplasie.

PSA zirkuliert im Blut in zwei Formen:
- Freies PSA (fPSA): Ungebundenes, enzymatisch aktives PSA, das etwa 10–30 % des gesamten PSA im Blut ausmacht.
-Gebundenes PSA: PSA, das an Proteine wie α1-Antichymotrypsin (ACT) oder α2-Makroglobulin gebunden ist. Diese Form ist enzymatisch inaktiv und macht den größten Teil des PSA im Blut aus.

Diagnostische Relevanz:
Das Verhältnis von freiem zu gebundenem PSA (fPSA/tPSA) wird häufig verwendet, um zwischen benignen und malignen Veränderungen der Prostata zu unterscheiden. Ein niedriger fPSA-Anteil (< 20 %) ist oft mit einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs assoziiert, während ein höherer Anteil auf benigne Erkrankungen hindeutet.

Synonyms - PSA-Test,PSA-Wert,PSA-Dichte
Pseudohypen
Hyphen und Pseudohyphen
Hyphen und Pseudohyphen sind fadenförmige Strukturen von Pilzen, die mikroskopisch unterschieden werden und diagnostisch bei Mykosen von Bedeutung sind.
Hyphen
  • Langstreckige, echte Pilzfäden, bestehend aus septierten oder unseptierten Röhren.
  • Typisch für Schimmelpilze (z. B. Aspergillus, Fusarium, Rhizopus).
  • Können verzweigt sein (regelmäßig oder unregelmäßig) – wichtig für Differenzialdiagnosen.
Pseudohyphen
  • Kettig angeordnete Sprosszellen, die bei der Teilung unvollständig getrennt bleiben.
  • Entstehen durch elongierte Sprossung bei Hefepilzen, v. a. Candida albicans.
  • Wirken mikroskopisch hyphenähnlich, sind aber morphologisch unregelmäßiger und mit Einschnürungen an den Zellübergängen.
Diagnostische Bedeutung
  • Unterscheidung hilfreich bei der Bestimmung von Pilzarten und der Einschätzung invasiver Mykosen.
  • Candida albicans bildet sowohl Pseudohyphen als auch echte Hyphen – Hinweis auf Virulenz und Invasion.
  • Färbungen wie PAS oder Grocott erleichtern die Darstellung in histologischen Schnitten.
Synonyms - Pseudohyphe
Pseudomembranen
Pseudomembranen sind oberflächliche, gelblich-weiße Beläge aus Fibrin, nekrotischem Gewebe, Leukozyten und Schleim, die sich auf entzündlich veränderten Schleimhäuten bilden. Sie treten in verschiedenen infektiösen und toxischen Krankheitsprozessen auf.
Pathologische Relevanz
  • Entstehung durch oberflächliche Nekrose und Exsudation bei starker Schleimhautentzündung.
  • Typisch bei:
    • Diphtherie (Pharynx, Larynx, Trachea)
    • C. difficile-assoziierter Kolitis
    • Ischämischer Kolitis
    • Infektionen mit Shigellen oder Amöben
Histologie
  • Schichtung aus Fibrin, Zelltrümmern, Entzündungszellen und Schleim.
  • Darunter meist ulzerierte oder nekrotische Mukosa.
Klinische Bedeutung
Synonyms - pseudomembranös,pseudomembranöse,Pseudomembranöse Beläge
PSMA-PET/CT

Die PSMA-PET/CT ist eine hochsensitive bildgebende Methode, die eine Kombination aus Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Computertomographie (CT) darstellt. Sie nutzt Radiotracer, die spezifisch an das Prostataspezifische Membranantigen (PSMA) binden, ein Protein, das auf Prostatakarzinomzellen stark überexprimiert ist.

Diese Methode ermöglicht die präzise Lokalisierung und Beurteilung von Primärtumoren, Metastasen und Rezidiven bei Prostatakrebs, selbst bei sehr niedrigen PSA-Werten. Die PSMA-PET/CT ist ein entscheidendes Werkzeug in der personalisierten Krebsdiagnostik und -therapie.

PTEN
PTEN (Phosphatase and Tensin Homolog)

PTEN (Phosphatase and Tensin Homolog) ist ein Tumorsuppressorgen auf Chromosom 10q23.3. Es kodiert ein Enzym, das den PI3K/AKT-Signalweg hemmt und damit Zellwachstum, Zellteilung und Überleben reguliert.

Funktion

PTEN dephosphoryliert Phosphatidylinositol-3,4,5-trisphosphat (PIP3) und verhindert die übermäßige Aktivierung des Zellwachstumssignalwegs. Es spielt zudem eine Rolle in der DNA-Schadensreparatur und der Apoptose.

Bedeutung bei Krebs
  • Prostatakrebs: PTEN-Verlust bei bis zu 50% der Fälle.
  • Brustkrebs: Erhöhtes Risiko bei Cowden-Syndrom (25–50 %).
  • Endometriumkarzinom: Häufige PTEN-Mutationen.
PTEN-Hamartom-Tumor-Syndrom (PHTS)
  • Erkrankungen: Cowden-Syndrom, Bannayan-Riley-Ruvalcaba-Syndrom.
  • Merkmal: Entwicklung von Hamartomen und erhöhtes Krebsrisiko.
Klinische Relevanz

Die Analyse von PTEN-Mutationen ist entscheidend in der genetischen Beratung, da Mutationen ein hohes Risiko für Brust-, Prostata- und andere Krebserkrankungen darstellen.

Synonyms - PTEN-Verlust
Pylorus
Der Pylorus (Magenausgang, griech. „Torhüter“) ist der unterste Abschnitt des Magens und bildet den Übergang zum Duodenum. Er besteht aus dem Antrum pyloricum und dem Canalis pyloricus und endet am Pylorussphinkter, einem muskulären Ring, der den Weitertransport des Speisebreis reguliert.
Histologie
  • Schleimhaut mit mukösen Drüsen (Pylorusdrüsen), die v. a. Schleim und Bikarbonat sezernieren
  • Starke Ausprägung der Ringmuskulatur (Sphinkterfunktion)
Pathologie
  • Hypertrophe Pylorusstenose: Angeborene Muskelhypertrophie des Sphinkters im Säuglingsalter → Passagestörung, Erbrechen, palpable „Olive“
  • Pylorusulzera: Peptische Ulzera im Bereich des Antrums/Pylorus → Risiko für Narbenbildung und Stenose
  • Chronisch-entzündliche Veränderungen: z. B. bei chronischer Antrumgastritis (häufig H. pylori-assoziiert)
  • Pyloruskarzinom: Adenokarzinome im Bereich des distalen Magens, oft späte Diagnosestellung durch lange Symptomfreiheit
Klinische Relevanz
  • Der Pylorus ist ein häufiger Ort für H. pylori-Infektionen und Folgeerkrankungen wie Ulzera oder MALT-Lymphome
  • Stenosen können zu gastrointestinalen Obstruktionssymptomen führen
  • Pathologische Prozesse im Pylorus können eine endoskopische oder chirurgische Intervention erforderlich machen
Synonyms - pyloruserhaltend,pyloruserhaltende,pyloruserhaltendes,pyloruserhaltender
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