Östrogene

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Term Definition
Östrogene
Östrogene sind Steroidhormone mit zentraler Bedeutung für die Entwicklung und Funktion des weiblichen Reproduktionssystems. Sie werden hauptsächlich in den Ovarien synthetisiert, in geringerem Umfang auch in Nebennieren, Plazenta und peripherem Fettgewebe. Zu den wichtigsten Östrogenen gehören Estradiol (E2), Estron (E1) und Estriol (E3).
Physiologische Funktionen
  • Regulation des Menstruationszyklus (v. a. Proliferation des Endometriums in der Follikelphase)
  • Förderung von Brustentwicklung, Vaginal- und Uterusschleimhautreifung, Knochenaufbau
  • Beeinflussung von Lipidstoffwechsel, Gefäßtonus und Gerinnung
Östrogenrezeptoren
  • Östrogene wirken über nukleäre Östrogenrezeptoren: ERα (ESR1) und ERβ (ESR2)
  • Diese fungieren als ligandabhängige Transkriptionsfaktoren und regulieren die Expression zahlreicher Gene
  • Zusätzlich gibt es membranständige, nicht-genomische Signalwege (z. B. über GPER1)
Pathologische Relevanz
  • Hormonabhängige Tumoren: Mammakarzinom, Endometriumkarzinom, seröses Ovarialkarzinom
  • ER-positive Tumoren wachsen östrogenabhängig und sprechen auf antihormonelle Therapien an
  • Nachweis von ER: Immunhistochemisch (z. B. ER-Allred-Score bei Brustkrebs)
Therapeutische Relevanz
  • Antiöstrogene: Tamoxifen (selektiver ER-Modulator)
  • Aromatasehemmer: Hemmen die Umwandlung von Androgenen in Östrogene (v. a. postmenopausal)
  • GnRH-Analoga: Suppression der ovariellen Östrogenproduktion
Synonyms: Östrogen,Estradiol,Estriol,Östrogenabhängig