Makrophagen

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Term Definition
Makrophagen
Makrophage

Makrophagen sind phagozytierende Immunzellen des mononukleären Phagozytensystems (MPS), die aus Monozyten differenzieren. Sie sind essenziell für die angeborene Immunabwehr, die Gewebshomöostase und die Entzündungsregulation. In ruhendem Zustand werden sie als Histiozyten bezeichnet, die sich bei Aktivierung in phagozytierende Makrophagen umwandeln.

Funktion
  • Phagozytose: Aufnahme und Abbau von Pathogenen, Zelltrümmern und Fremdstoffen
  • Antigenpräsentation: Aktivierung von T-Zellen durch MHC-II-Expression
  • Entzündungsmodulation: Sekretion von pro- und antiinflammatorischen Zytokinen (z. B. TNF-α, IL-10)
  • Erkennung von Pathogenen: Makrophagen exprimieren Toll-like Rezeptoren (TLR), die bakterielle und virale Muster (PAMPS) erkennen und Immunantworten aktivieren
  • Gewebereparatur: Förderung der Wundheilung durch Freisetzung von Wachstumsfaktoren (VEGF, TGF-β, PDGF, FGF, EGF)
Subtypen
  • Klassische M1-Makrophagen: Proinflammatorisch, mikrobizid, aktiv in akuten Entzündungen (CD68+, CD80+, CD86+, MHC-II+)
  • Alternative M2-Makrophagen: Anti-inflammatorisch, geweberegenerierend, Tumor-assoziierte Makrophagen (TAMs) (CD163+, CD206+, IL-10+)
  • Gewebespezifische Makrophagen: Alveolarmakrophagen (Lunge), Kupffer-Zellen (Leber), Mikroglia (ZNS)
Klinische Relevanz
  • Wichtige Rolle bei Infektionen, chronischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen
  • Makrophagen im Tumormikromilieu (TAMs) fördern häufig das Tumorwachstum
  • Zielstruktur für Immuntherapien, z. B. Checkpoint-Inhibitoren gegen Makrophagen-assoziierte Immunsuppressionsmechanismen