Kataegis

Search for glossary terms (regular expression allowed)

Glossaries

Term Definition
Kataegis

Kataegis (gr. „Regenschauer“) bezeichnet ein Phänomen der lokal begrenzten Mutationsansammlung im Genom, meist in Form von Clustern von C→T- und C→G-Substitutionen an TpC-Dinukleotiden. Es tritt bevorzugt in genomischen Regionen mit DNA-Schäden oder Umlagerungen auf und ist ein Zeichen apolipoproteininduzierter Mutagenese.

Molekularer Mechanismus
  • Ursache ist die Aktivität der zytidindeaminierenden Enzyme APOBEC3A und APOBEC3B
  • Sie deaminieren Cytosin zu Uracil im Einzelstrang-DNA-Kontext → fehlerhafte Reparatur führt zu Punktmutationen
  • Meist vergesellschaftet mit Regionen chromosomaler Brüche oder Umlagerungen (z. B. Translokationen, Telomerkatastrophen)
  • Typisches Muster: „mutation shower“ mit bis zu Hunderten eng gruppierten Mutationen in kurzen DNA-Abschnitten
Pathologische Bedeutung
  • Nachweisbar bei: Brustkrebs, Zervixkarzinom, Blasenkarzinom, Lymphomen
  • Marker für **genomische Instabilität** und **APOBEC-Aktivität**
  • Kann zur Tumorprogression beitragen, aber auch therapeutische Angriffspunkte liefern (z. B. APOBEC-Inhibition)
Diagnostik
  • Nur über Whole Genome oder Whole Exome Sequencing nachweisbar
  • Bioinformatische Erkennung durch Clusteranalyse von Punktmutationen entlang einzelner Chromosomen
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.