Fumarat-Hydratase (FH) ist ein Enzym des Zitratzyklus, das die Umwandlung von Fumarat zu Malat katalysiert. Eine
FH-Defizienz kann genetisch bedingt (Keimbahnmutation im
FH-Gen auf
Chromosom 1q43) oder somatisch erworben sein und ist mit bestimmten Tumorentitäten assoziiert.
Pathologische Relevanz
- Hereditäres Leiomyomatose-Renalzellkarzinom-Syndrom (HLRCC): Autosomal-dominante Erkrankung mit kutanen und uterinen Leiomyomen sowie aggressivem Nierenzellkarzinom (FH-defizient).
- FH-defiziente Tumoren: Meist hochgradige, eosinophile, papillären oder zystischen Nierenzellkarzinome; auch uterine Leiomyome mit auffälliger Zellatypie.
Diagnostik
- Immunhistochemie: Verlust der FH-Proteinexpression in Tumorzellen, interner Positivkontrolle beachten.
- Molekulargenetik: Nachweis von FH-Mutationen zur Bestätigung (Keimbahn oder somatisch).
Klinische Relevanz
- FH-defiziente Nierenzellkarzinome sind biologisch aggressiv und oft therapieresistent.
- Bei Nachweis: genetische Beratung und Screening auf HLRCC empfohlen.
- FH als potenzielles Target für neue Therapien in der Forschung.
Synonyms:
FH-Defizienz