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Term Definition
PD-L1
PD-L1 (Programmed Death-Ligand 1)

PD-L1 (Programmed Death-Ligand 1, CD274-Gen auf Chromosom 9p24.1) ist ein membranständiges Protein, das eine Schlüsselrolle in der Immunregulation spielt. Durch die Bindung an den PD-1-Rezeptor auf T-Zellen hemmt PD-L1 die Immunantwort und ermöglicht Tumorzellen die Immunevasion.

Pathologische Relevanz
  • PD-L1-Überexpression: Häufig in Tumoren wie NSCLC, Melanom, Urothelkarzinomen und Magenkarzinomen.
  • Immunescape-Mechanismus: Tumorzellen nutzen PD-L1, um zytotoxische T-Zellen zu deaktivieren und der Immunabwehr zu entgehen.
  • PD-L1-Expression als Biomarker: Korrelierte Expression mit Ansprechen auf Immun-Checkpoint-Inhibitoren.
Diagnostik
  • Immunhistochemie (IHC): Bewertung der PD-L1-Expression mittels verschiedener Scores:
    • Tumor Proportion Score (TPS): Anteil der PD-L1-positiven Tumorzellen in %.
    • Combined Positive Score (CPS): Verhältnis aus PD-L1-positiven Tumor- und Immunzellen zur Gesamtzahl der Tumorzellen.
    • Immune Cell Score (IC-Score): Bewertung der PD-L1-Expression auf Tumor-infiltrierenden Immunzellen, v. a. bei Urothelkarzinomen relevant.
  • PD-L1-Expression: Cutoffs variieren je nach Tumorart und Therapie (z. B. TPS ≥1 % für NSCLC, CPS ≥10 für Magenkarzinome, IC-Score für Urothelkarzinome).
Therapeutische Relevanz
  • Checkpoint-Inhibitoren: Anti-PD-1/PD-L1-Therapien wie Pembrolizumab, Nivolumab, Atezolizumab.
  • Therapieentscheidung: PD-L1-Expression dient als Prädiktor für Immuntherapieansprechen, ist aber nicht immer allein aussagekräftig.
Penetranz
  • Definition: Penetranz beschreibt das Ausmaß, in dem ein genetisches Merkmal (Genotyp) in einem Individuum zum Ausdruck kommt (Phänotyp).
  • Komplette Penetranz: Wenn ein genetischer Defekt bei allen Trägern des entsprechenden Genotyps zum Ausdruck kommt (100%).
  • Unvollständige Penetranz: Nicht alle Träger eines mutierten Gens zeigen das entsprechende Merkmal oder die Krankheit. Beispiel: Nur ein Teil der Individuen entwickelt Symptome trotz Vorliegen des Defekts.
  • Ursachen:
    • Genetische Variabilität
    • Umweltfaktoren
    • Epigenetische Modifikationen
  • Bedeutung: Klinische Relevanz für die Risikoeinschätzung bei genetischen Erkrankungen.
  • Beispiel: Hereditäre Brust- und Eierstockkrebs-Syndrome (BRCA1/BRCA2-Mutationen) können eine unvollständige Penetranz aufweisen – nicht jede betroffene Person erkrankt zwangsläufig.
Perineuralscheideninfiltration

Die Perineuralscheideninfiltration (PNI) beschreibt das Eindringen von Tumorzellen in oder entlang von peripheren Nerven und deren Hüllstrukturen (Perineurium). Sie ist ein häufiges Merkmal aggressiver Tumoren, wie z. B. Pankreas-, Prostata- und Kopf-Hals-Tumoren, und korreliert mit einer schlechteren Prognose, da sie die Tumorausbreitung und Schmerzsyndrome fördert.

Molekulare Mechanismen:

PNI wird durch eine komplexe Interaktion zwischen Tumorzellen, Nerven und der extrazellulären Matrix ermöglicht, darunter:

  • Neurotrophine: Tumorzellen exprimieren und nutzen Neurotrophine (z. B. NGF, GDNF), die normalerweise Nervenwachstum fördern, um das Nervengewebe zu infiltrieren.
  • Adhäsionsmoleküle: Moleküle wie NCAM und L1CAM erleichtern die Bindung von Tumorzellen an perineurale Strukturen.
  • Proteasen: Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) und Serinproteasen bauen die Perineuralscheidenmatrix ab und ermöglichen das Eindringen von Tumorzellen.
  • Chemokinachsen: Interaktionen wie CXCR4/CXCL12 fördern die Migration von Tumorzellen entlang von Nerven.

Diese Mechanismen verdeutlichen, wie Tumorzellen das Nervengewebe aktiv nutzen, um ihre Ausbreitung zu erleichtern.

Synonyms - Pn1
Peritonealkarzinose

Die Peritonealkarzinose bezeichnet das flächenhafte Auftreten von Tumorzellabsiedlungen (Metastasen) auf dem Peritoneum (Bauchfell), einer dünnen Gewebeschicht, die die Bauchhöhle und die inneren Organe auskleidet. Diese Form der Metastasierung entsteht häufig bei fortgeschrittenen Tumoren des Magen-Darm-Trakts (z. B. Magen-, Darm- oder Pankreaskarzinome) oder des Ovars (Eierstockkrebs). Die Tumorzellen verbreiten sich dabei meist über die freie Bauchhöhle, heften sich an das Peritoneum an und bilden multiple, teils zusammenfließende Knoten. Die Peritonealkarzinose ist oft mit einer schlechten Prognose verbunden und kann zu Komplikationen wie Aszites und Organfunktionsstörungen führen.

Perniziöse Anämie
Perniziöse Anämie ist eine Form der megaloblastären Anämie, die durch einen Vitamin-B12-Mangel infolge einer Autoimmun-Gastritis mit Verlust der Belegzellen und des intrinsischen Faktors verursacht wird. Dadurch wird die intestinale Resorption von Vitamin B12 gestört.
Pathophysiologie
  • Zerstörung der Belegzellen durch Autoantikörper → Mangel an intrinsischem Faktor
  • Vitamin-B12 kann im terminalen Ileum nicht aufgenommen werden → gestörte DNA-Synthese
  • Folge: megaloblastäre hämatopoetische Veränderungen und neurologische Symptome
Typische Laborbefunde
Histologie
Klinische Relevanz
  • Anämie-Symptome: Müdigkeit, Blässe, Dyspnoe
  • Neurologisch: Parästhesien, Gangunsicherheit (funikuläre Myelose)
  • Erhöhtes Risiko für Magenkarzinom durch chronisch-atrophische Gastritis
Synonyms - perniziöse Anämie
PI3K/AKT/mTOR-Signalweg

Der PI3K/AKT/mTOR-Signalweg ist ein zentraler intrazellulärer Signalweg, der Zellwachstum, Proliferation, Überleben und Stoffwechsel reguliert. Er wird durch extrazelluläre Signale, wie Wachstumsfaktoren oder Hormone, aktiviert und spielt eine entscheidende Rolle in der Tumorentstehung.

Mechanismus
  • PI3K (Phosphoinositid-3-Kinase): Aktiviert durch Rezeptortyrosinkinasen oder G-Protein-gekoppelte Rezeptoren → katalysiert die Umwandlung von PIP2 in PIP3
  • AKT (Protein Kinase B): Bindet an PIP3 und wird durch PDK1 und mTORC2 phosphoryliert → reguliert Zellzyklus, Apoptose und Stoffwechsel
  • mTOR (mechanistic Target of Rapamycin): Schlüsselmolekül, das Zellwachstum und Proteinsynthese über die Komplexe mTORC1 und mTORC2 steuert
Bedeutung bei Krebs
  • Hyperaktivierung durch Mutationen in PIK3CA, PTEN-Verlust oder AKT-Aktivierung
  • Führt zu gesteigertem Zellwachstum, Apoptose-Resistenz und erhöhter Angiogenese
  • Zentral in vielen soliden Tumoren, darunter Brust-, Prostata- und Lungenkarzinome
Therapeutische Relevanz
  • PI3K-Inhibitoren: Alpelisib (bei PIK3CA-mutiertem Brustkrebs)
  • AKT-Inhibitoren: Capivasertib, Ipatasertib (in klinischer Erprobung)
  • mTOR-Inhibitoren: Everolimus, Temsirolimus (bei bestimmten soliden Tumoren und Lymphomen)
PIK3CA
PIK3CA (Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat 3-Kinase, katalytische Untereinheit Alpha) kodiert für die p110α-Protein, die katalytische Untereinheit der Klasse I Phosphoinositid-3-Kinasen (PI3K). Diese Kinase phosphoryliert Phosphatidylinositole und spielt eine zentrale Rolle in der Zellproliferation, dem Überleben und der Migration. Mutationen im PIK3CA-Gen sind häufig in verschiedenen soliden Tumoren, einschließlich Brust-, Kolorektal- und Hirntumoren.
Pathologische Relevanz
  • Onkogene Mutationen: Häufige Mutationen wie E542K, E545K und H1047R führen zu einer konstitutiven Aktivierung des PI3K/AKT-Signalwegs, was unkontrolliertes Zellwachstum fördert. Diese Mutationen sind in etwa 30% der Brust- und Kolorektalkarzinome nachweisbar.
  • Überwuchssyndrome: Somatische Mutationen im PIK3CA-Gen sind mit Überwuchssyndromen wie dem CLOVES-Syndrom und dem Klippel-Trénaunay-Syndrom assoziiert.
Diagnostik
Therapeutische Relevanz
  • PI3K-Inhibitoren: Medikamente wie Alpelisib (Piqray) sind für die Behandlung von PIK3CA-mutierten, HR-positiven, HER2-negativen Brustkrebspatientinnen zugelassen.
  • Therapieresistenz: PIK3CA-Mutationen können zur Resistenz gegenüber bestimmten zielgerichteten Therapien führen, was die Anpassung der Behandlungsstrategie erfordert.
Pilze
Pilze (Fungi) sind eukaryotische Mikroorganismen, die sowohl als Kommensalen als auch als opportunistische Pathogene im menschlichen Körper vorkommen. Sie umfassen Hefen, Schimmelpilze und dimorphe Pilze. In der Medizin spielen sie eine wichtige Rolle bei Infektionen, v. a. bei immungeschwächten Patienten.
Klassifikation (medizinisch relevant)
  • Hefepilze: z. B. Candida spp., Cryptococcus neoformans
  • Schimmelpilze: z. B. Aspergillus spp., Fusarium, Mucorales
  • Dimorphe Pilze: z. B. Histoplasma, Blastomyces – temperaturabhängiger Wechsel zwischen Hefe- und Myzelform
  • Dermatophyten: z. B. Trichophyton, Microsporum – verursachen oberflächliche Mykosen (Haut, Haare, Nägel)
Pathophysiologie
  • Pilze dringen bei gestörter Immunabwehr oder Barrierefunktion in Gewebe ein
  • Virulenzfaktoren: Adhäsine, Biofilmbildung, Hyphenbildung, Enzyme (z. B. Proteasen, Phospholipasen)
  • Aktivierung der angeborenen Immunantwort über Dectin-1, Toll-like-Rezeptoren u. a.
Klinische Relevanz
  • Oberflächliche Mykosen: Haut, Nägel, Schleimhäute (z. B. Soor, Tinea)
  • Systemmykosen: Invasive Infektionen bei Immunsuppression (z. B. invasive Aspergillose, Candidämie)
  • Diagnostik: Histologie (PAS, Grocott), Kultur, PCR, Antigennachweise (z. B. Galaktomannan, β-D-Glucan)
  • Therapie: Antimykotika wie Azole, Amphotericin B, Echinocandine
Synonyms - Mykosen,Mykose,Pilzen
Plasmazelle

Plasmazellen sind terminal differenzierte B-Lymphozyten, die auf die Produktion und Sekretion von Antikörpern spezialisiert sind. Sie spielen eine zentrale Rolle in der humoralen Immunantwort.

Morphologie
  • Ovaler Zellkörper mit exzentrisch gelegenem, speichenradartigem Zellkern
  • Basophiles Zytoplasma mit ausgeprägtem rauem endoplasmatischem Retikulum (rER)
  • Perinukleäre Aufhellung durch Golgi-Apparat
Funktion
  • Produktion von Immunglobulinen (IgA, IgG, IgM, IgE, IgD)
  • Langfristige humorale Immunantwort durch Antikörpersezernierung
  • Aktivierung durch Antigenkontakt und Interaktion mit T-Helferzellen
Lebensdauer
  • Kurze Lebensdauer: Tage bis wenige Wochen (in peripheren Geweben nach akuter Infektion)
  • Langlebige Plasmazellen: Monate bis Jahre (v. a. im Knochenmark, sezernieren Antikörper langfristig)
Klinische Relevanz
  • Erhöhte Plasmazellzahlen bei chronischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen
  • Plasmazell-Neoplasien wie multiples Myelom oder Plasmozytom
  • Wichtiger Bestandteil der immunhistologischen Diagnostik (CD138+, CD38+, MUM1+, CD19-, CD20-)
Synonyms - Plasmazelle,Plasmazellinfiltration,Plasmazellen
Polarisation

Polarisation bezeichnet in der histologischen Diagnostik die Verwendung von polarisiertem Licht, um doppelbrechende Strukturen in Gewebepräparaten sichtbar zu machen. Sie dient als ergänzende Technik zur Lichtmikroskopie, v. a. zur Unterscheidung von exogenen Partikeln und kristallinen Substanzen.

Prinzip
  • Zwei senkrecht zueinander stehende Polarisationsfilter (Polarisator unten, Analysator oben) werden in den Strahlengang eingebracht → linear polarisiertes Licht wird blockiert, sofern es seine Schwingungsebene nicht verändert
  • Bestimmte Substanzen (z. B. Kristalle, Fasern, Silikate) sind anisotrop und verändern die Lichtwellenrichtung → Doppelbrechung
  • Diese Strukturen erscheinen unter polarisiertem Licht hell auf dunklem Hintergrund
  • Isotrope Substanzen (z. B. Kohlenstoff, Hämosiderin, Melanin) bleiben lichtundurchlässig/schwarz
Typische Anwendungen
  • Silikose: Nachweis doppelbrechender Silikatpartikel in Lungenmakrophagen
  • Asbestose: Identifikation von asbestassoziierten Körperchen (teilweise doppelbrechend)
  • Gicht / Pseudogicht: Polarisierbare Harnsäure- oder Pyrophosphatkristalle in Gelenkflüssigkeit
  • Amyloid: Nach Kongo-Rot-Färbunggrün-gelbe Birefringenz im polarisierten Licht
Diagnostische Bedeutung
  • Hilfe bei der Unterscheidung von Pigmenten: z. B. Anthrakose (nicht polarisiert) vs. Silikose (polarisiert)
  • Nachweis exogener Partikel bei Pneumokoniosen, Fremdkörpern
  • Keine Färbung notwendig – viele doppelbrechende Substanzen sind nativ erkennbar
Synonyms - Polarisiertes Licht,Doppelbrechung,doppelbrechend
POLE
POLE (DNA-Polymerase Epsilon, katalyt. Untereinheit)
POLE kodiert für die katalytische Untereinheit der DNA-Polymerase ε, die eine zentrale Rolle bei der DNA-Replikation und -Reparatur spielt. Das Gen befindet sich auf Chromosom 12q24.3.
Funktion
  • DNA-Replikation: POLE ist für die Synthese des Leitstrangs während der DNA-Replikation verantwortlich.
  • Proofreading-Aktivität: Besitzt eine 3'→5' Exonuklease-Aktivität zur Fehlerkorrektur, was die Replikationstreue erhöht.
Pathologische Relevanz
  • Germline-Mutationen: Führen zum Polymerase-Proofreading-assoziierten Polyposis-Syndrom (PPAP), welches mit einem erhöhten Risiko für kolorektale und endometriale Karzinome verbunden ist.
  • Somatische Mutationen: Besonders in der Exonuklease-Domäne führen sie zu ultramutierten Tumoren mit hoher Mutationslast, häufig beobachtet bei endometrialen und kolorektalen Karzinomen.
Diagnostik
  • Genetische Tests: Sequenzierung des POLE-Gens zur Identifizierung von Mutationen, insbesondere bei Patienten mit multiplen Adenomen oder frühzeitigem Auftreten von Darmkrebs.
  • Mutationsanalyse: Untersuchung auf somatische POLE-Mutationen in Tumorgewebe zur Bestimmung der Mutationslast und potenziellen Therapieansätzen.
Therapeutische Relevanz
  • Immuntherapie: Tumoren mit POLE-Mutationen und hoher Mutationslast zeigen oft eine bessere Ansprechrate auf Immun-Checkpoint-Inhibitoren.
  • Überwachung: Patienten mit PPAP-Syndrom benötigen intensive Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von malignen Veränderungen.
Pollakisurie
Pollakisurie bezeichnet eine vermehrte Frequenz der Blasenentleerung bei gleichzeitig normaler oder reduzierter Urinmenge pro Miktion. Sie ist ein häufiges urologisches Symptom und tritt typischerweise tagsüber auf.
Ursachen
  • Harnwegsinfektionen: z. B. akute Zystitis
  • Reizblase: idiopathisch oder neurogen
  • Blasentumoren oder Blasensteine
  • Prostatahyperplasie (bei Männern)
  • Interstitielle Zystitis oder chronische Entzündungen
Abgrenzung
  • Polyurie: Vermehrte Gesamturinmenge (z. B. bei Diabetes)
  • Nykturie: Vermehrtes nächtliches Wasserlassen
  • Dysurie: Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
Diagnostik
  • Anamnese, Urinstatus, Urinkultur
  • Ultraschall, ggf. Zystoskopie oder Urodynamik
Klinische Relevanz
  • Pollakisurie ist ein Leitsymptom bei Harnwegsinfekten und Blasenfunktionsstörungen
  • Erfordert differenzialdiagnostische Abklärung zur gezielten Therapie
Polyp

Ein Polyp ist eine Schleimhautwucherung, die in das Innere eines Hohlorgans wie Darm, Gebärmutter oder Nase hineinragt. Polypen können gestielt oder breitbasig sein. Der Begriff polypös beschreibt das Vorhandensein mehrerer Polypen oder eine polypenartige Wachstumsform. Manche Polypen, vor allem im Darm, haben ein Entartungsrisiko und werden daher oft überwacht oder entfernt.

Synonyms - polypös, polypöse, polypoid, polypoider
Polythelie
Polythelie bezeichnet das Vorhandensein von überzähligen Mamillen (akzessorische Brustwarzen) zusätzlich zu den regulären. Diese entstehen entlang der sogenannten Milchleisten (Linea mammaria), die sich embryonal von der Axilla bis zur Leiste erstrecken.
Pathologische Relevanz
  • Polythelie ist meist ein benignes, klinisch unbedenkliches Phänomen.
  • In seltenen Fällen kann eine assoziierte ektopische Brustdrüse funktionell aktiv sein und z. B. während der Laktation anschwellen.
  • Bei multiplen akzessorischen Mamillen kann eine Assoziation mit Nieren- oder Urogenitalanomalien bestehen (v. a. bei bestimmten genetischen Syndromen).
Vorkommen und Lokalisation
  • Polythelie tritt in etwa 1–5 % der Bevölkerung auf.
  • Die häufigsten Lokalisationen befinden sich submammär, entlang der Milchleiste.
  • Seltener treten Mamillen außerhalb dieser Linie auf (atypische Polythelie).
Diagnostik
  • Diagnose in der Regel klinisch, durch Inspektion.
  • Histologisch zeigt sich typischerweise pigmentiertes Plattenepithel mit darunter liegenden Milchgängen oder rudimentärem Drüsengewebe.
Therapeutische Relevanz
  • In der Regel ist keine Therapie erforderlich.
  • Bei ästhetischer Beeinträchtigung oder Beschwerden kann eine chirurgische Exzision erfolgen.
  • Histologische Aufarbeitung nach Exzision zur Abgrenzung gegenüber dermalen Tumoren empfohlen.
postprandial

Postprandial bezeichnet den Zeitraum nach der Nahrungsaufnahme, insbesondere in Bezug auf metabolische Prozesse wie den Blutzucker- und Hormonspiegel.

Klinische Relevanz
  • Postprandiale Hyperglykämie: Erhöhter Blutzucker nach dem Essen, wichtig in der Diabetesdiagnostik
  • Postprandiale Lipämie: Anstieg der Blutfette nach einer fettreichen Mahlzeit
  • Postprandiales Dumping-Syndrom: Beschleunigte Magenentleerung mit Kreislaufreaktionen, z. B. nach Magenoperationen
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