Hypoproteinämie

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Term Definition
Hypoproteinämie

Hypoproteinämie bezeichnet einen erniedrigten Gesamteiweißspiegel im Blutplasma, meist unterhalb von 60 g/l. Sie ist ein unspezifischer laborchemischer Befund, der zahlreiche Ursachen haben kann und mit Ödemen oder Störungen der Immunabwehr assoziiert sein kann.

Hauptursachen
  • Verminderte Synthese: z. B. bei Leberzirrhose, Mangelernährung (z. B. Kwashiorkor)
  • Vermehrter Verlust: z. B. bei nephrotischem Syndrom, enteropathischer Eiweißverlust
  • Verteilungsstörungen: z. B. bei Aszites, Pleuraergüssen
  • Verdünnungseffekt: z. B. durch Überinfusionen (relative Hypoproteinämie)
Labor und Diagnostik
  • Gesamteiweiß im Serum < 60 g/l
  • Elektrophorese zur Differenzierung (Albumin, Globuline)
  • Zusätzliche Parameter: Albumin, CRP, Transferrin, Immunglobuline
Pathophysiologische Folgen
  • Ödeme: Verminderter kolloidosmotischer Druck im Plasma
  • Immunschwäche: bei Verlust oder Mangel an Immunglobulinen
  • Verzögerte Wundheilung und Muskelabbau
Klinische Relevanz
  • Hinweis auf chronische Erkrankungen wie Leber- oder Niereninsuffizienz
  • Wichtig bei onkologischen Patienten (Malnutrition, Tumorkachexie)
  • Relevanz bei präoperativer Einschätzung und Therapieplanung